Die Reise .... Diese Geschichte soll uns erzählen
wie der Kronschatz damals vor 800 Jahren auf die Waldburg kam:
Frederico Secundo in Oberschwaben
Der Duft von Zimt erfüllt den Raum, Heißer Würzwein dampft.
Die Luft ist klar. Die Alpenkette grüßt majestätisch über den Bodensee.
Noch ist Friedrich II nicht Kaiser. Der König von Sizilien ist in Weingarten mit seinem Truchsess Eberhard von Tanne Waldburg. Ein ereignisreiches Jahr kündigt sich an. Seine Kaiserkrönung, ein Kreuzzug nach Jerusalem - ein Jahr voller Gefahren.
Das Jahr des Herrn 1220 im Januar.
Frederico und Eberhard waren im Kloster Altdorf und haben dem Prior Ländereien überschrieben. Doch der König brauchte noch Luft. Ein strammer Ritt vorbei an der Haslachburg im Lauratal um in den Ländereien seines Truchsess zu jagen.
Ein Kapitaler Hirsch und ein paar Rebhühner liegen in der Küche der Waldburg bereit. Die Wachteln gegrillt mit Honig gewürzt mit Ingwer, Kardamom und Pfeffer. Ein Nero d Avolo der Wein seiner Vorfahren aus Sizilien aus dem Weinschlauch wartet im Becher. Das Hirschfilet schmort schon im Rotwein.
Adelheid die Frau von Eberhard wartet dem König auf. Das blitzen in den Augen des jungen Italieners zeigt wie gut Ihm das Weib seinen getreuen Truchsessen gefällt. Er sieht, dass es gut ist, Eberhard ist dem König treu ergeben mit einer starken Frau an seiner Seite.
Seine Gedanken schweifen ab. Was ist alles passiert seit er damals nur ein paar Stunden vor den Welfen nach Konstanz kann. Es war schon ein brutaler Ritt von Palermo nach Konstanz. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit gewesen. Otto IV oder Friedrich II wer soll zum König erhoben werden. 1 Stunden vor Otto kam er damals an und konnte die Konstanzer hinter sich bringen. 8 Jahre ist es nun her. Die Wangener und auch die Pfullendorfer, gleich hier neben der Waldburg haben seine Gunst bekommen und ihnen ist seine Schutzherrschaft gewiss.
Konstanze erwartet Ihn schon in Augsburg. Der Papst hat eingewilligt Sie zur Kaiserin zu krönen und Ihn zum Kaiser und damit zum Beschützer der Christenheit. Doch heute lehnt er sich entspannt zurück. Der Rotwein wärmt. Ein wohliges Gefühl macht sich breit. Die beiden sitzen bis lange in der Nacht am Feuer und planen die Reiseroute nach Rom.
Morgen geht es noch einmal nach Augsburg. Seine Ritter sammeln sich hier um mit Ihm nach Rom zu ziehen. Des Königs Sohn Heinrich VII ist ebenfalls noch in Augsburg. Truchsess Eberhard von Tanne Waldburg und Schenk Konrad von Winterstetten sollen zu den Beratern des Königsohnes bestellt werden damit er Deutschland in guten vertrauensvollen Händen weis. Heinrich VII gerade erst 9 Jahre als soll das riesige Deutschland in der Abwesenheit von Friedrich regieren...
Die Pferde scharren mit den Hufen. Es ist Mai 1220 geworden Friedrich tritt seine Reise nach Rom an. Die Alpenpässe sind Schneefrei und Friedrich zieht mit seiner Streitmacht seiner Leibgarde und seinem Truchsessen die beschwerliche Reise über die Alpen an.
1000 Kilometer nach Rom zur Herrschaft, zum Kaisertum.
1000 Kilometer voller Gefahren und Hindernissen. Nicht alle haben Freude an der Entscheidung des Papstes den sizilianischen Staufer zum Kaiser zu machen.
Den Kronschatz hat Friedrich seiner Leibgarde anvertraut. Sarazenen, kampferprobt bewachen den Kaiser und die Krone des heiligen römischen Reiches.
Es geht gut voran die Alpen wurden zügig überquert. Bei Innsbruck war die letzte größere Rast. Doch die Stirn des angehenden Kaisers zeigt erste Sorgenfalten. Norditalien hat sich erhoben. Bologna verweigert Friedrich die Gefolgschaft. Gefahr zieht als Gewitter am Horizont auf.
Durch mich regieren die Könige - so steht es auf der Krone. Fällt die Krone in falsche Hände verliert auch Friedrich seine Legitimation des Kaisers.
Friedrich lässt seinen Truchsess rufen. Eberhard bekommt vor den Toren von Bologna den Auftrag die Krone auf seine Veste Waldburg zu bringen. Seine Sarazenen, die Leibgarde von Friedrich reiten mit Eberhard zurück zur Waldburg. Eberhard mit seinen Getreuen und den Sarazenen gelingt es nach ca. 2 Wochen den Kronschatz in der Kapelle der Waldburg sicher unterzubringen. Dies soll nun die nächsten 23 Jahre auch so sein.
Oberschwaben trägt den Kronschatz des Heiligen Römischen Reiches im Herzen.
Mönche von Weisenau erweisen den Reliquien und der Krone die Ehre. Tag und Nacht erklingen gregorianische Gesänge in den Mauern der Waldburg. 21 Jahre singen die Mönche ohne Unterlass. Eine Ehre wer dies tun darf.
Oberschwaben ist der Nabel der Welt und blüht auf. Die Seestädte, Wangen, Ulm, Augsburg Konstanz, Lindau wachsen im Glanz der Reichskrone auf der Waldburg.
Truchsess Eberhard und Konrad von Winterstetten sind gute Ratgeber für des Friedrichs Sohn Heinrich VII.
Am 22. November wurden Friedrich und seine Gemahlin Konstanze von Papst Honorius III. in der Peterskirche zu Kaiser und Kaiserin gekrönt. Friedrich ist auf dem Höhepunkt der Macht angelangt. Der Kronschatz sicher auf der Waldburg verwahrt.
Heute nach 800 Jahren erstrahlt der Schatz wieder in den Mauern der Waldburg.
Zu sehen sind originalgetreue Nachbildungen des Kronschatzes in der Schatzkammer der Waldburg. Krone, Zepter, Reichslanze, Reichsapfel, Reichsschwert